Die KFBT hält die derzeitige öffentliche Diskussion über die Wiedereinführung des Titels Diplom für schädlich für das Hochschulsystem.
Die Hochschulen, insbesondere die Hochschulen für angewandte Wissenschaften, haben weitgehend auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt. Zahlreiche Bachelor-Absolventinnen und -absolventen beenden z. Zt. gerade nach guter Ausbildung ihr Studium. Die gleichzeitige Diskussion, doch wieder den Titel Diplom einzuführen, schadet dem Ruf des akademischen Abschlusses Bachelor und qualifiziert die fachlichen Leistungen der Bachelor-Absolventinnen und -absolventen herab, bevor diese ihre Leistungsfähigkeit im Beruf beweisen können. Die oft angeführten Schwächen der neuen Studiengänge konnten weitgehend behoben werden. Beispielsweise ist die Zufriedenheit der Studierenden mit ihrem Bachelor-Studiengang lt. einer CHE-Studie sogar höher als diese Zufriedenheit bei herkömmlichen Studiengängen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Das Ziel, mehr Studienbewerbungen aus den sogenannten bildungsfernen Schichten zu erreichen, wird lt. der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes in Bachelor-Studiengängen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften ebenfalls besser erreicht als mit herkömmlichen Studiengängen.
Die KFBT fordert deshalb Politik, Industrie und Verbände auf, sich klar zu dem beschossenen Weg zu Bachelor- und Master-Abschlüssen zu bekennen und deren Qualität nicht in Frage zu stellen, bevor diese Qualität durch die Absolventinnen und Absolventen demonstriert werden kann.
Prof. Dr.-Ing. Bernd Schinke
Vorsitzender der KFBT