Die KFBT begrüßt die Einführung gemeinsamer Graduierten- und Promotionskollegs unter Einbindung von Laboren und Prüfern aus den Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Mit der Einführung von Masterstudiengängen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) wurden die Zugangsvoraussetzungen dieser Hochschulabsolventen zur Promotion ohne zusätzliche Auflagen geschaffen. Darüber hinaus wird durch die Akkreditierung dieser Studiengänge die notwendige Qualität unabhängig vom Hochschultyp sichergestellt. Daher gibt es keinen Anlass, Master-Absolventen von Hochschulen des Typs HAW beim Zugang zur Promotion anders zu behandeln als Absolventen anderer Hochschultypen.
Tatsächlich ist die Quote der promovierenden Fachhochschulabsolventen zwar gestiegen; die absolute Zahl ist aber im Vergleich zu Absolventen von Universitäten immer noch sehr
gering. Ursache sind u. a. die formalen Hürden, die beim Wechsel an eine promotionsberechtigte Hochschule auftreten.
Die KFBT begrüßt deshalb ausdrücklich die Bemühungen der HRK, des BMBF und einiger Landesregierung mit Förderprogrammen für kooperative Graduierten- oder Promotionskollegs den Zugang von HAW-Absolventen zur Promotion zu verbessern.
Die direkte Beteiligung der HAWs an den Promotionsverfahren fördert die Motivation der Absolventen, sich in dem ihnen noch unbekannten Umfeld einer Promotion zu Recht zu finden. Diese Beteiligung der HAWs durch ihre Labore und mit Prüfern ist deshalb zwingend erforderlich. Die KFBT weist allerdings darauf hin, dass dies Vereinfachungen zum Promotionszugang hauptsächlich den Absolventen der wenigen beteiligten HAWs zu gute kommen. Das BMBF fördert aktuell 7 kooperative Forschungskollegs bei über 200 HAWs in Deutschland. Der Zugang aller HAW-Absolventen zur Promotion sollte deshalb weiterhin vereinfacht werden und Kooperationen wesentlich stärker gefördert werden.
Prof. Dr.-Ing. Bernd Schinke
Vorsitzender der KFBT