Die KFBT fordert den Zugang zur Promotion für alle Master-Absolventen gleichrangig und unabhängig vom Hochschultyp zu gewährleisten.
Mit der Einführung von Masterstudiengängen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) wurden die Zugangsvoraussetzungen dieser Hochschulabsolventen zur Promotion ohne zusätzliche Auflagen geschaffen. Darüber hinaus wird durch die Akkreditierung dieser Studiengänge die notwendige Qualität unabhängig vom Hochschultyp sichergestellt. Daher gibt es keinen Anlass, Master-Absolventen von Hochschulen des Typs HAW beim Zugang zur Promotion anders zu behandeln als Absolventen anderer Hochschultypen. Der Wissenschaftsrat (WR) fordert in seinen Empfehlungen zur Rolle der HAWs einen diskriminierungsfreien Zugang von Fachhochschulabsolventinnen und –absolventen“ an Universitäten sei zu gewährleisten. Der WR spricht von einer „Kooperationspflicht“.
Tatsächlich ist die Quote der promovierenden Fachhochschulabsolventen zwar gestiegen; die absolute Zahl ist aber im Vergleich zu Absolventen von Universitäten immer noch sehr gering. Es gab 1224 Promotions-Zulassungen von HAW-Absolventen in den drei Jahren 2006-2008 lt. HRK bei 25190 Promotion nur in 2008 insgesamt lt. statistischem Bundesamt. Diese nur ca. 1,6% der Promotionen zeigen deutlich, welch großes Potential an begabten HAW-Abgängern nicht genutzt wird.
Ursache sind u. a. die formalen Hürden, die beim Wechsel an eine promotionsberechtigte Hochschule auftreten. Die Bedingungen, unter denen eine Promotion der Absolventen von HAWs zugelassen wird, sind sehr unterschiedlich und im Detail oft unklar. Vielfach werden individuelle Prüfungen mit ungewissem Ausgang durchgeführt. Einige Fakultäten schreiben sogar ausschließlich für Absolventen von HAWs Eignungsfeststellungsverfahren oder besondere Forderungen vor. Das schreckt Promotionsbewerber massiv ab und ist für Absolventen akkreditierter Masterstudiengänge völlig unangemessen. Die Absolventen haben bereits durch den notwendigen Wechsel der Hochschule erschwerte Bedingungen, eine Stelle für die Promotion zu finden; zusätzliche administrative Hürden müssen dringend abgeschafft werden.
Prof. Dr.-Ing. Bernd Schinke
Vorsitzender der KFBT