Die KFBT erkennt die Leistungen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften bei angewandter Forschung an und fordert die Ministerien auf, diese volkswirtschaftlich wichtige Aufgabe zu fördern.
Die zunehmende Qualität der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) wird allseits anerkannt. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung haben sich ausgewählte Fachdisziplinen dieses Hochschultyps eine anerkannte Position erarbeitet. Besonders bei sehr anwendungsorientierten Problemstellungen mit Partnern aus Industrie und Not-Profit-Organisationen konnten sich die HAWs gut positionieren. Gerade diese anwendungsorientierten Problemstellungen sind für ein dicht besiedeltes Industrieland mit wenig natürlichen Ressourcen für den mittelfristigen Erhalt unsers Wohlstandes unerlässlich.
Um diese angewandte Forschung leisten zu können, müssen allerdings die Rahmenbedingungen der HAWs angepasst werden. An erster Stelle ist das hohe Lehrdeputat an HAWs hinderlich, welches weit über die Lehrverpflichtung aller in- und ausländischen Universitäten hinausgeht. Eine Reduktion weit über den bisher möglichen Deputatsnachlass für forschungsaktive Professorinnen und Professoren, ist dringend erforderlich. Nachhaltigkeit kann aber nur erreicht werden, wenn die Deputatsreduktion durch zusätzliche Professorenstellen ausgeglichen wird, um das Lehrangebot qualitativ hochwertig aufrecht zu erhalten. Weiterhin sind die räumlichen Möglichkeiten der HAWs dem geänderten Bedarf bei verstärkter angewandter Forschung anzupassen. Dabei sollten die schlanken Strukturen der HAWs mit schnellen Entscheidungswegen nicht durch externe bürokratische Mechanismen gebremst werden, sondern die HAWs sollten als autonome Einheiten entsprechend reformiert werden.
Prof. Dr.-Ing. Bernd Schinke
Vorsitzender der KFBT